Das Allgäu Art Hotel – Urlaub für ALLE in Kempten

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Meine Wunschvorstellung von einem Traumurlaub – ein Haus in dem alle Willkommen sind. Solch ein Haus habe ich im Allgäu Art Hotel in Kempten gefunden.

Alle willkommen bedeutet ganz konkret, dass es es Hotel ist für Menschen mit und ohne Behinderungen auf beiden Seiten der Reise – sprich bei den Besuchern und Gästen aber auch bei den Mitarbeitern im Hotel.

Das bietet eine Fülle an Vorteile:

Es ist ein Inklusions Hotel und steht auf der Liste der Embrace Hotels Deutschlands. Angestellte mit und ohne Handicap arbeiten Hand in Hand miteinander. Wir waren bereits in einem Embrace Hotel am Bodensee, hier könnt ihr das ganze nachlesen.

Der Ausgangspunkt für diese Idee war, dass der Verein Körperbehinderter Allgäu – auch eine Schule betreibt und die jungen Menschen, sich hier nach Möglichkeiten für Berufe gesehnt haben um nach Abschluss auch vollwertig arbeiten zu können.

Somit bietet das Allgäu Art Hotel Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen. Das ist so unheimlich wertvoll und wichtig und bietet dazu auch eine Alternative zu den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, die aus meiner Sicht, sowieso einfach nicht mehr tragbar sind.

Der weitere immense Vorteil der Beschäftigten mit Behinderungen, das sind 40 % der Mitarbeiter, liegt schlichtweg in der Kompetenz dieser. Denn wer kann Räumlichkeiten, Vorhaben oder Ideen besser auf Barrierefreiheit prüfen, Ideen und Gedanken einbringen als Menschen die in diesem Bereich Fachleute sind – und das nicht nicht die Menschen mit Studium, sondern die Betroffenen. Die jeden Tag mit der Einschränkung leben und perfekt wissen, was benötigt wird, damit keine Hindernisse entstehen.

Und genau davon profitieren auch die Gäste. Das zieht sich durch das gesamte Hotel, vom niedergelassenen Empfangstresen, bei dem auf beiden Seiten Rollstuhlfahrer sitzen können, oder der laufende Gast sich einfach auf einen Sessel setzten kann. Dadurch das dieser Tresen an der einen Seite abgesenkt ist, und auf der anderen Seite normal hoch, sind alle Varianten möglich.

Das ist die größte Stärke des Hotels Allgäu Art. Es gibt so viele Möglichkeiten und dadurch ist es für alle zugänglich, ohne dass es jemandem etwas verwehrt. Leider gibt es immer noch barrierefreie Destinationen, die die Ansprüche von Menschen mit Behinderungen erfüllen, die aber doch noch sehr an Klinik oder Sanatorium erinnern. Und hier ist das vollkommen anders.

Bereits bei der Planung und beim Bau war das die größte Herausforderung:

  • Barrierefreiheit soll man nicht sehen, aber sie soll funktionieren.
  • Fahrstuhlansagen
  • Taktile Leitsysteme
  • Rollstuhlgerechte Badezimmer
  • Notfallschalter neben jedem Bett
  • Optische Warnsysteme

Und viele Kleinigkeiten mehr, sind hier in eine wunderschönes Designkonzept integriert worden. Einem Menschen der auf keines dieser Hilfsmittel angewiesen ist, werden sie kaum auffallen und gleichzeitig bieten sie so einen großen Mehrwert, für Menschen, für welche diese Systeme unheimliche Freiheit und vor allen Dingen Selbständigkeit bedeuten.

Jetzt habe ich so viel geschrieben, nun möchte ich euch aber ein wenig mit durch das Hotel nehmen…..

Es gibt 56 Zimmer, aufgeteilt in Doppelzimmer, Einzelzimmer, 3 Dreibett – Zimmer (für Familien oder auch in dem 1 Person ein Pflegebett braucht) und ein Vierer – Zimmer. Diese Zimmer sind barrierefrei und viele davon auch rollstuhltauglich. Für uns als Familie z.B. ist das unabdingbar, für euch als Familie bietet es einfach viel mehr Platz als in einem Klassikern Hotelzimmer.

Viele der Zimmer haben einen Balkon und auf Grund der Nachfrage, gibt es nun auch noch 6 Doppelzimmer, in denen in einem Doppelbett, ein normales Bett und ein Pflegebett zusammen stehen.

Unser Zimmer war unheimlich geräumig, so dass ich auch gut mit dem Rollstuhl wunden könnte ohne an Möbel zu stoßen oder ähnliches. Schiebetüren an den Schränken ermöglichen platzsparendes öffnen. Die Betten sind groß, hoch (das erleichtert das umsetzten) und super bequem. Das Design ist modern und spiegelt doch das traditionelle des Allgäus wieder und gerade die beeindruckende Allgäuer Seenlandschaft. Durch eine Verbindungstür kamen wir zum zweiten Zimmer, einem weiteren Doppelzimmer mit Balkon. Ein kleiner Schreibtisch, indirekte Lichtquellen und Sessel oder Stühle ohne Lehne runden den Gesamteindruck ab.

Es gibt in jedem Zimmer Notknöpfe – die ebenso wie die Lichtschalter in einer guten passenden Höhe angebracht sind. Ein kleine Achtsamkeit erfordert das von uns Eltern, denn sie sind auch für Kinder gut zugänglich – ihr wisst bestimmt was ich meine ;-.) Wenn jemand ins Zimmer möchte, gibt es eine Klingel als akustisches Signal und gleichzeitig Blitzleuchten im Zimmer – auch das ein kleines Highlight für die Kinder.

Mit der Zimmerkarte lässt sich die Tür leicht öffnen und sie fällt danach auch von alleine wieder zu – ein weiter Pluspunkt, denn hier muss ich mich nicht verrenken, um diese zu schließen.

Die bodentiefe Fenster lassen sich mit blickdichten Vorhängen verdunkeln und so haben wir gut geschlafen. Lediglich die Leitstelle in der Nähe hat uns in der ersten Nacht etwas Schlaf gekostet – aber Leben Retten geht natürlich immer vor.

Das Badezimmer und groß und geräumig, die Haltegriffe sind gut integriert und fallen normal gar nicht auf – Junior hat sie zunächst als Handtuchhalter benutzt. Das Waschbecken ist unterfahrbar und der Spiegel bis zum Waschbecken hinunter gezogen.

Ein besonderes Highlight für uns, war die kleine Küchenzeile in einem Schrank versteckt. Hier befindet sich ein kleines Geschirrset, eine Spüle, einem, Wasserkocher, eine Mirko welle und ein kleiner Kühlschrank. Gerade bei Reisen mit (kleinen) Kindern, ist es doch von unschätzbarem Vorteil, auch im Zimmer, einmal etwas kleines zu Essen. Für mich ein Mehrwert, der den ganzen Urlaub entspannt.

Ein kleine Besonderheit möchte ich hier nicht unerwähnt lassen, denn wenn man auf die Zimmerreinigung verzichtet, gibt es die Möglichkeit an diesem Tag ein Freigetränk zu erhalten – der Umwelt zu liebe. Solche Kleinigkeiten zeigen die Umsichtigkeit auf verschiedenen Ebenen.

Hilfsmittel/ Pflege/ Therapie

Wie bereits erwähnt, gibt es Pflegebetten, man kann sich einen Duschstuhl oder Hocker aufs Zimmer stellen lassen und auch ein Liter ist im Haus vorhanden.

Wer in der Zeit seines Urlaubes auch gerne Therapien in Anspruch nehmen möchte, kann dies in Zusammenarbeit mit dem Therapiezentrum Viva gerne machen. Hier kann über das Hotel ein Kontakt hergestellt werden. Das Therapiezentrum liegt direkt hinter dem Hotel – diese räumliche Nähe ist ein großer Vorteil.

Durch das Hotel führen verschiedene Taktile Leitsysteme. Zum einen auf dem Boden aber auch in Form von Handläufen und taktilen Zimmerplänen. Die taktilen Leitsysteme befinden sich direkt gegenüber der Fahrstühle. Das komplette Konzept: Barriefreiheit ohne Kompromisse, könnt ihr hier einsehen.

Pro Tipp für Reisen mit Kindern:

Wenn ihr mit euren Kindern in diesem Hotel seid – oder auch ihr selbst – und zuvor noch keinen oder kaum Kontakt zur Brailleschrift oder allgemeinen taktilen Systemen hattet, probiert es aus.

Erst durch den taktilen Zimmerplan haben wir z.B. festgestellt, dass der eine Aufzug etwas größer ist als der andere.

Das Leitsystem auf dem Boden, war für Junior ganz einfach mit den Füßen zu lesen und so eine wertvolle Erfahrung.

Im Saunabereich haben wir die verschiedenen Schilder gelesen und danach in Brailleschrift die einzelnen Wörter übersetzt und auch gleiche Wörter zusammen getragen – was z.b. heißt Sauna? Oder WC?

Besonderheiten – Wellness, Sport, Entspannung und Bibliothek

Denn auch das ist eine Besonderheit im Allgäu Art Hotel – es gibt über den Dächern der Stadt einen Wellnessbereich. Dieser hat 2 Saunen und ein Dampfbad, eine Dachteerasse und einen traumhaft schönen Ruheraum. In Zeiten von Corona hat der Wellnessbereich und auch das Sportraum leider noch geschlossen – aber schaut gern in den aktuellen Meldungen, das kann sich ja auch jederzeit ändern.

Alles ist mit dem Rollstuhl zugänglich, es gibt Mosaik fließen als taktiles Leitsystem, barrierefreie Zugänge zur Dachterrasse und eine Partnerwanne mit Lifteinstieg. Wow.

Eine weitere Art der Entspannung ist der Snoezeln Raum, ein Konzept welches ich noch aus der Entspannungsarbeit kenne. Hier gibt es unterschiedliche Lichtquellen, Wassersäulen und Farbspiele – leider hatt auch dieser aus Coronagründen gerade nicht geöffnet.

In der Allgäuer Stube hat sich eine Bibliothek versteckt, unheimlich bequeme Sessel und auch ein paar Spiele zum ausliehen für die Kinder. Super gemütlich und einfach nur schön. Diese kann man auch jetzt nutzen, in dem man einfach ein Schild an der Tür umdreht, auf dem steht, dass das Zimmer nun belegt ist. Von hier aus gelangt man auch ins Außengelände.

Und noch ein Highlight gibt es direkt hintendran – denn gegen eine Gebühr, kann man sich Draisine Fahrräder ausleihen. Hier gibt es ganz verschiedene Varianten.

Gerade bei schönem Wetter ist das eine wunderbare Möglichkeit mobil zu sein und das schöne Allgäu oder den Iller – Radweg zu erkunden.

Diese Punkte unterscheiden hier das Hotel erneut zu vielen anderen, denn diese Vielfalt kannte ich bisher noch nicht. Es ist für mich als Mensch mit Behinderung, eine ganz neue Erfahrung einfach zu tun und auf diese Art Neues zu entdecken, ohne endlos viel vorzubereiten oder planen zu müssen. Bei den Rädern war es tatsächlich so, dass das Wetter uns hier einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und das ausprobieren so, nicht wirklich möglich gemacht hat – das kommt aber mit auf die To – Do Liste für das nächste Mal.

Eine Indoorkletterwand gibt es ebenfalls – Die Ausrüstung liegt bereit und man kann sich hier mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen austoben… natürlich alles auf eigene Verantwortung und nach einer Unterschrift.

Die Kletterwand ist vom Restaurant, von der Bar oder von der Terasse aus einsehbar.

Essen und Trinken

Hier gibt es zur Zeit kein Buffet mehr sondern Frühstück am Tisch. Man kann aus 3 verschiedenen Varianten auswählen und mit Saft, Kaffee und Eierspeisen nach Wunsch ergänzen. Super reichhaltig und lecker.

Es gibt im Restaurant Waldbeere einen Mittagstisch mit wechselnden Gerichten und am Abend hat es exklusiv für die Hotelgäste geöffnet. Alle ist frisch, super lecker und reichhaltig. Auch die Zöliakie von Junior war gar kein Problem.

Huii… ich hoffe meine Begeisterung kann man spüren, der Text ist auf jedenfalls lange genug.

 

Ich möchte hier wirklich noch einmal ganz bewusst Werbung für dieses Konzept und für diese Art von Urlaub machen. Ein Stadthotel – man ist super schnell in Kempten, nah an der Autobahn, ohne dass dies stört, es ist ein wunderbarer Ausgangspunkt um das Allgäu zu entdecken und auch um hier etwas länger Urlaub zu machen. Wenn ihr euren Kindern auch Vielfalt erlebbar machen möchtet, dann kommt auch hier her. Dieser Hinweis geht gerade an meine Freunde aus der Mitte und dem Norden von Deutschland – falls ihr mit dem Auto auf dem Weg nach Italien seid, legt ihr eine Zwischenübernachtung ein. Es bietet einen Mehrwert für euch, Erholung und eine sicherer, wache Weiterfahrt. Wir werden mit Sicherheit auch noch einmal wieder kommen, denn es gibt noch viel zu entdecken – vielleicht auch erst nach Corona um dann das volle Programm ausschöpfen zu können.

Das Allgäu Art Hotel – ist ein Hotel für Alle:

Für Mitarbeiter und Gäste, für Geschäftsreisende und Familien, für Menschen mit und ohne Behinderungen, für Menschen die neues Entdecken wollen, für Stadturlauber, Naturliebhaber, oder auf der Durchreise, für Menschen die ein gutes und wichtiges Konzept unterstützen möchten und vor allen Dingen für alle die Einzig artig sind – so wie du.

Ihr sucht noch ein paar für Unternehmungen im Allgäu? Dann schaut mal hier:

Eure

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