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Hui…. in diesem Beitrag muss ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Denn der Aufenthalt in Zürich begann nicht nur aufregend, nein – eigentlich hätte er gar nicht stattfinden können.
Um zu verstehen, warum hier harry´s home einen großen Anteil am gelingen des Kurztrips hatte, muss ich etwas ausholen. Also holt euch einen Kaffee oder Tee und vielleicht ein Stückchen Schokolade, das passt dich ganz gut zur Schweiz.
Zum Europäischen Prottesttag der Menschen mit Behinderungen war ich in diesem Jahr in Zürich. Seit diesem Aufenthalt, war für mich klar, dass ich diese wunderschöne Stadt meiner Familie zeigen muss.
Aber wie soll das möglich sein, in einer der teuersten Städte der Welt – in der eine normale Übernachtung für eine Person schon kaum unter 150 Franken zu bekommen ist?
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich, bei meiner sehr langen Recherche, gefreut habe, dass gerade in diesem Jahr ein harry´s home Hotel in Limmattal eröffnet hat. Das ist zwar nicht mehr im Kreis Zürich aber mit ca. 35 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt vom HBF aus zu erreichen.
Im Konzept von harry´s home ist verankert, dass man alle Möglichkeiten hat, aber mit create your stay, einfach auch genau das buchen (und dann auch bezahlen) kann, was man wirklich braucht oder möchte.
Ja, es gibt Rollstuhlzimmer und JA – es gibt bei diesen sogar eine Verbindungstür ins Nachbarzimmer, so dass ich für uns eine Kombination aus einem Doppelzimmer und einem rollstuhlgerechten Doppelzimmer buchen konnte. Leider gab es keine Küchenzeile in dieser Kombination, aber dazu später nochmal kurz mehr.
Nach dem Hotel machte ich mich an die Zugfahrtbuchung. Das kennt ihr mittlerweile vermutlich alle von Menschen mit Behinderungen, die nicht selbstständig in den ICE kommen, da dieser nicht ebenerdig ist.
Aber auch diese Herausforderung haben wir relativ gut gemeistert. Alles schien perfekt.
Früh morgens wollten wir los um zum Bahnhof zu kommen.
Doch da sprang der Rollstuhl einfach nicht an. Mein Mann hat alles probiert – keine Chance. Die Lichter des Bedienfeldes funkelten wie ein Weihnachtsbaum in New York. Mittlerweile war klar, dass wir den Zug verpassen würden. Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg. Ich fühlte mich so behindert, von den äußeren Umständen. Ich schrieb eine Mail an harry´s home und suchte nach einer Möglichkeit die Reise zu stornieren.
Kurz darauf bekam ich eine sehr verständnisvolle Mail zurück – die mein Problem aufgriff, mir das Gefühl vermittelte, dass ich verstanden werde und mir gleichzeitig Mut machte – denn wenn es noch irgendeine Möglichkeit geben würde, würde man uns nach Kräften unterstützen.
Da keimte ein Funken Hoffnung bei mir auf. Ich habe mich so über diese Mail gefreut und während mein Mann mit dem Sanitätshaus telefonierte, versuchte ich mit den Mitarbeitern in der Schweiz eine Lösung zu finden.
Genau das geschah dann auch.
Warum ich das alles so ausführlich erzähle?
Weil es für mich eine große Stärke vom Konzept von harry´s home und auch den Mitarbeitenden ist, die Gäste zu sehen und zu begleiten. Sich wohlzufühlen und herzlich empfangen zu werden. Jederzeit einen Ansprechpartner zu haben, sich wertgeschätzt zu fühlen und einen kleinen Plausch zu führen.
Ihr merkt also, wie wichtig, gerade bei diesem Aufenthalt diese Beziehungs- und Gefühlsebene für mich und uns war.
Wir kamen spät abends an, fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben und wurden herzlich empfangen. Man hatte für uns einen Parkplatz für Rollstuhlfahrer in der Tiefgarage reserviert und uns die Zimmer gezeigt. Beide Zimmer sind sehr geräumig und bieten wirklich Platz. Das barrierefreie hat auch ein rollstuhlgerechtes Badezimmer.
Umso besser haben wir in dieser Nacht geschlafen. Völlig erledigt, aber sehr glücklich hier zu sein.
Beim Frühstücksbuffet, gab es eine feine Auswahl an frischem Brot und Brötchen, die regional von einem Brotsommelier bezogen werden.
Aufstriche, und Gebäck macht das Küchenteam selbst.
Mein ganz persönliches Highlight war die Linzertorte die in der Küchenzeile, am Frühstücksbuffet frisch gebacken wurde.
Dieser Duft machte gleich ein heimeliges und willkommenes Gefühl. Nicht nur in der Nase oder im Bauch.
Auch ein glutenfreies Frühstück war kein Problem.
Es gibt einen Frühstücksbereich und einen Raum der für Meeting, Co Working oder auch zum Frühstücken genutzt werden kann. Ein Familien – oder Spielzimmer für die Kinder ist noch am entstehen.
Von hier aus – und vom Lounge Bereich auch kommt man auf eine Dachterrasse. Der Industriecharme den der kleine Ortsteil sonst eher hat, ist hier fast völlig verschwunden.
Übrigens ist das harry´s home Hotel Im Limmattal nicht nur eine super und finanzierbare Übernachtungsmöglichkeit für einen Zürichbesuch, sondern auch um ganz nah am größten Shoppingcenter der Schweiz zu sein. Auf das Tivoli kann man vom Hotel aus schauen. Sehr praktisch auch, um mal schnell die Einkaufstüten abszustellen.
Auch in der anderen Richtung – Richtung Baden findet man allerhand zum erleben und kann hier die Schweizer Natur genießen.
Aktuell gibt es noch keine Möglichkeit zum Mittag – oder Abendessen im Hotel – es sei denn ihr habt eine Kittchenette.
Das würde ich für Familien empfehlen. Nach einem langen Tag, hier einfach nochmal eine Kleinigkeit kochen zu können, gibt einem viel flexiblere Möglichkeiten. Zum einen spart es Geld – denn selbst Essen auf die Hand ist in Zürich sehr teuer, zum anderen bleibt man so vielleicht auch einfach flexibler und kann etwas spontaner und besser auf die Bedürfnisse der Familie eingehen.
Aber auch hier wird es in Zukunft noch weitere Möglichkeiten geben. Das Hotel hat erst vor ein paar Wochen eröffnet – als wir dort waren hingen noch die Schilder vom Probebetrieb an unterschiedlichen Stellen.
Das Gebäude ist vollkommen neu und hier wird sich noch ein eigenständiges Gastronomisches Konzept mit anbieten – so wird eine Zusammenarbeit entstehen und die Hotelgäste haben noch mehr Möglichkeiten.
Ganz getreu dem Motto: Create your stay habt ihr ganz unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten an unterschiedlichen Zimmern. Ich durfte mir noch das Family und friends anschauen und war völlig begeistert. Gute Betten, auch zum ausklappen und viel Platz sind eine Möglichkeit auch als Familie hier her zu reisen. Fall ihr doch etwas vergessen habt, könnt ihr an den Automaten eigentlich alles beziehen, was für einen Hotelaufenthalt notwendig ist. Oder ihr nehmt noch einen Cocktail an der Bar?! Diese wird von den Mitarbeitenden der Rezeption mitbetreut und so kommt gleich ein ganz angenhemens, vertrautes Gefühl mit auf. Für mich war die Bar leider zu hoch, doch wir haben ziemlich schnell heraus gefunden, dass im Loungebereich die Tische eine Höhe haben, die für mich, wie gemacht ist.
Nur hatten wir leider gar keine Zeit für einen Cocktail,
aber vielleicht wenn wir wieder kommen. Dann aber sicherlich mit dem Zug.
Hier findet ihr nochmal die Homepage direkt von diesem Hotel.
Was wir in Zürich unternommen haben, könnt ihr im nächsten Beitrag lesen.
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