Lust herum zu sommern? – Glamping mit Rollstuhl ist möglich mit Eurocamp

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Lust herum zu sommern? – Glamping mit Rollstuhl ist möglich

Dieses Gefühl von Sommer, dem prickeln auf der Haut und sich einfach in den Tag treiben lassen. Spielen, lange Gespräche, Zeit und Raum vergessen.

Als Kind war ich mit meinen Eltern immer auf einem Campingplatz. Dieses Gefühl von Freiheit, nichts zu müssen sondern einfach nur zu sein – das wollte ich meinen Kindern auch ermöglichen. Doch wie soll das gehen mit dem Rollstuhl?

Ich weiß es gibt umgebaute Wohnmobile doch dies sprengen in Raummaßen aber auch in finanziellen Maßen jegliche Vorstellungskraft bei mir.

Seit Jahren ist Glamping beliebt. Caravans mieten, die auf einem Campingplatz vor Ort stehen oder Mobile Homes. All das gibt es schon lange und wird von so vielen Familien geliebt und geschätzt.

Eurocamp hat in Frankreich solche Mobile Homes auch in einer rollstuhlzugänglichen Variante. Es gibt 61 Campingplätze in Frankreich, auf denen es barrierefreie Mobilheime gibt. Diese haben alle eine Rampe um den Höhenunterschied zu überbrücken. Bei uns führte diese zur überdachten Veranda, einen kleinen Absatz ins Mobile Home selbst und darin, 2 Schlafzimmer (eins davon mit einem Hochbett), eine unterfahrbare Küche, einen großen Kühlschrank, eine Nasszelle mit unterfahrbarem Waschbecken, eine Dusche mit Haltegriffen und Duschstuhl und einer Toilette mit Haltegriffen. Für noch mehr Platz gibt es Schiebetüren und einen Schiebeschrank.

Um ehrlich zu sein, ist das viel mehr als Camping. Man schläft in echten Betten mit Matratzen und Zudecken. Für schlechtes Wetter gibt es eine Heizung und eine Bank, sowie einen Tisch und zwei Stühle im Mobile Home selbst. Wir hatten das Homair Carpes auf dem 5 Sterne Campingplatz Camping La Croix du Vieux Pont

Ich verspreche euch, hier bekommt herum sommern eine ganz neue Bedeutung. Hinter der überdachten Veranda findet sich noch ein kleines Wiesenstück – hier steht ein Wäscheständer und zwei Liegen. Ein Gartentörchen schließt hier den Bereich zur kleinen Treppe ab.

Auf der Veranda selbst steht ein Plastiktisch und 4 Stühle. Leider sind die Holzdielen etwas wackelig und wenn mein Mann läuft oder ich mit dem schweren E – Rollstuhl fahre, ist schon das ein oder andere Getränk übergeschwappt. Aber alles in allem ist das kein Problem.

 

Da ich nie weiß, wie es mir geht und wie viel ich tatsächlich unternehmen kann, gehört zu meiner Grundausstattung folgendes dazu:

  • Lichterkette für die Veranda
  • kleine Tischdecke oder Tischläufer
  • Eine Kerze gegen Mücken
  • ein Glas mit gesammelten Blumen
  • ein eigenes Gemüsemesser
  • Wäscheklammern
  • meine Lieblingstasse
  • Milchaufschäumer
  • Geschirrtücher
  • Klopapier
  • Backpulver (gegen Ameisen aber auch falls mal ein Topf angebrannt ist)

Die Mobile Homes sind auf 4 – 6 Personen ausgerichtet. Für diese Personenzahl findet ihr auch Besteck, Geschirr und Kochequipment. Ich habe gerne noch eine Schüssel für Salat dabei und ein paar Vesperboxen für den Kühlschrank. Eine Hängeaufbewahrung für Kleinzeugs wir Sonnencreme oder Sonnenrille nehme ich auch gerne von zu Hause mit. Dann liegt im Mobile Home wenig herum und ich komme überall besser durch.

Bettwäsche und Handtücher können mitgebracht oder dazu gebucht werden. Ebenso wie ein Cleaning Set und ein Willkommens Set.

Dadurch dass alle barrierefreien Mobile Homes in Frankreich stehen und wir nicht bis zur Atlantikküste fahren wollten, kamen wir in dem kleinen Ort Berny-Rivière, ca. 90 Minuten von Paris oder dem Disneyland entfernt unter. Der Campingplatz bietet eine wunderbare Ausgangslage für Ausflüge. Diese werden in der Hochsaison auch vom Campingplatz aus angeboten, man kann hier Tickets kaufen oder bekommt Bahnverbindungen. Für Rollstuhlfahrer ist das leider schwieriger, aber die Mitarbeiter:innen vom Touristcentrum auf dem Campingplatz helfen wo sie nur können. 

Es gibt ein Hallenbad und ein Freibad. Dazu einen Badesee. In der Poolbar gibt es Drinks und kleine Speisen, am Kunststrand kann man ebenfalls Snacken und es sich gut gehen lassen. 2 Restaurants runden das Angebot ab. Diese haben wir aber nicht getestet, zum einen wegen Krankheit und zum anderen ist die glutenfreie Auswahl doch sehr bescheiden.

Ich liebe es aber zu kochen und fast täglich ist der Umgebung ein Markt zu finden. Was gibt es schöneres als durch die Markthalle zu schlendern und hier frische Zutaten zu kaufen. Zum Mobile Home gibt es auch einen Gasgrill und so steht dem Genuss nichts im Weg. Bon Appetit.

Für Kinder findet man einen tollen Spielplatz mit Hackschnitzel, ein Beachvolleyball Feld, ein Soccer Platz indoor und outdoor und zig Tischtennisplatten. Das Zubehör kann ausgeliehen oder mitgebracht werden.

Wie wunderbar ein Hallenbad ist, zeigte uns dieser Urlaub im Mai mit Regenwetter und krankem Kind. Das Bad wird gerade umgebaut und so gibt es aktuell keinen Bereich in den ich mit dem Rollstuhl komme außer zu den Außenliegen. Ein Wasserlift wurde den Campingplatz noch mehr aufwerten. Denn das Leben hier ist wundervoll.

Cést la vie.

Das finde nicht nur ich, sondern auch etliche andere Rollstuhlfahrer die ich hier gesehen habe.

Morgens gibt es frisches Baguette und sagenhaft zarte Crossaints frisch aus der Boulangerie. 

Daneben befindet sich ein kleiner Supermarkt in dem man das nötigste kaufen kann.

Der Campingplatz liegt direkt am Fluss Aisine und es gibt wunderschöne naturbelassene Stücke. In die Ferienkiste habe ich für die Jungs ein Forscherset gepackt und mit Lupe, Pinzette, Kescher usw. bestückt, würde es auch an den Tagen nicht langweilig an denen kein Badewetter für draußen war.

Herumsommern hat eben viele Möglichkeiten.

Dazu gibt es eine Vielzahl an Aktionen die gekauft werden können: Bowling, Minigolf, Tretboot, Skyjump, Klettergarten, Cardrive und vieles mehr.

Hier gibt es faire Aktionen wie: zahl 10 Euro und erhalte einen Wert von 14 Euro oder zahle 20 Euro und erhalte Chips für 30 Euro.

Bis auf Tretboot fahren ist auch hier alles mit dem Rollstuhl möglich. Ein Highlight, dass der Platz bietet ist wohl das angeln. Für uns völlig uninteressant aber überall sieht man Menschen die angeln. Morgens, mittags, abends und nachts. Es gibt sogar eigene Mietunterunkünfte mit einem Zugang zum Angelsee.

Herum sommern. Einen Cafe trinken und die Kinder kommen mit den Rollern angesaust nur um zu sagen, dass sie woanders hin gehen. Ein Buch lesen und einen Apero trinken. Die Füße ins Wasser stecken und Gänseblümchenketten basteln.

Hach, es ist so ein schönes Gefühl, wenn man mitgedacht wird und nicht für alles extra nachfragen muss oder extra Wege fahren muss.

Herum sommern beim Campen.

In Frankreich. Das mag ich sehr.

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