Weitere abenteuerliche Ausflugstipps rund um Füssen – mit einer einmaligen Sache in Europa für Rollstuhlfahrer

Ich auf der Hängebrücke mit der Burg im rechten Hintergrung

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Die vielfältigen Möglichkeiten in und um Füssen sind noch lange nicht ausgeschöpft. Kurz hinter der Grenze zu Österreich befindet sich dieBurgenwelt Ehrenberg. Vielleicht habt ihr die faszinierende Hängebrücke schon einmal gesehen, als ihr auf der B179 Richtung Süden gefahren seid. Seit ihrer Eröffnung schaue ich staunend hinauf. Aber darauf war ich noch nie. Mit dem Rollstuhl ist das vermutlich auch schwierig, oder? Falsch gedacht – aber von vorne.

Ihr fahrt von Füssen aus, am Lechfall vorbei und dann ca. 25 Minuten zur Klause Ehrenberg. Vor Ort gibt es ausgeschilderte Rollstuhlparkplätze.

Im Besucherzentrum kann man Karten für die Schrägaufzüge und die Hängebrücke kaufen. Für den Topliner und die Hängebrücke können diese Karten aber auch auf dem Berg nachgekauft werden. Hier erhaltet ihr aber auch die Schatzsuchenhefte:

  • Auf die Suche nach dem magischen Ehrenberg Schwert“ in der Burg
  • Suche am Schlosskopf nach dem letzten Ritter“ am Schlosskopf.

Ein Großteil der Burgenwelt Ehrenberg ist mit dem Rollstuhl nutzbar. Aber nicht alles. Am besten haltet ihr euch an die Beschreibungen im Fleyer – dazu später nochmal mehr. Das Erlebnismuseum „Dem Ritter auf der Spur“ mit seinen 14 Schauräumen ist leider nicht mit dem Rollstuhl zugänglich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für alle anderen aber super interessant ist – es wäre auch der Schlechtwetterplan für meine Jungs gewesen, denn in dieser interaktiven Ausstellung macht man eine fiktive Pilgerreise.

Das Wetter war aber bombastisch und so hatten wir allerhand andere Dinge zu entdecken und zu erleben. Wir sind mit dem Schrägaufzug Ehrenbergliner zum Hornwerk gefahren. Es gibt auch einen Weg zum hochlaufen, der mit ca. 15 – 20 Minuten angegeben ist. Auf dieser Ebene gibt es die Zugänge zum Sagenverlies, zum Ritter Rüdiger Spielplatz, zur Hängebrücke und zum Dragen Fly.

Und natürlich der Weg zur Burg Ehrenberg. Dieser Weg ist nicht für Rollstuhlfahrer geeignet. Das schreibt die Burg Ehrenberg auch nirgendwo. Ich dachte wir probieren es trotzdem. Naja, was soll ich sagen – wir sind gescheitert. Ich glaube es wäre auch egal gewesen ob Aktivrollstuhl, Faltrollstuhl oder E – Rollstuhl. Der Weg ist einfach zu steil.

Der Spielplatz und das Sagenverlies waren dann der Aufenthaltspunkt vom Januarwunder und mir, während Junior und sein Papa die Burg besichtigt und die Rätsel gelöst haben.

Highline 179

Danach sind wir zusammen zur Highline 1979. Ein ganz wichtiger Tipp für Rollstuhlnutzende:

Holt euch eure kostenlose Karte vor dem Aufstieg an der Kasse am Besucherzentrum und lasst dort bitte überprüfen, dass es auch eine Rollstuhlkarte ist. Denn nur mit dieser Karte öffnet sich der extra Zugang für Rollstuhlfahrer.

Meine Karte war zuerst nicht berechtigt und dann mussten wir nochmal nach unten fahren um das ändern zu lassen.

Kinderwagen dürfen nicht mit auf die Hängebrücke, die Kinder können laufen, getragen werden oder in die Kraxe. Kinder bis 3 Jahre sind kostenlos.

Die Hängebrücke kann mit allen Rollstuhlarten befahren werden. So hat man ein wenig das Gefühl zu schweben. 406 Meter geht man in eine Richtung – sie ist von zwei Seiten begehbar. Sie ist bis 114 Meter hoch und 1,20 Meter breit.

Ein tolles Gefühl und ein noch schönerer Ausblick. Die Highline ist täglich geöffnet – es gibt nur ein paar wetterbedingte Einschränkungen.

Beeindruckend und für mich kaum mit Worten zu beschreiben. Ich freue mich immer so sehr, wenn es auch für mich möglich ist, diese Abenteuer mit meiner Familie zu erleben und nicht zur zuschauen zu können.

 

Weiter nach oben 

Wieder zurück geht es für ums weiter nach oben auf den Schlosskopf. Auch hier haben wir den Schrägaufzug Topliner genutzt. Dort steht die Festung Schlosskopf von 1741. Auch hier kann man hochwandern. Für Rollstuhlfahrer wird der Topliner empfohlen. Das haben wir dann auch genauso gemacht – aus Fehlern lernt man ja, manchmal.

Oben auf der Festung Schlosskopf gibt es einen ca. 1 km langen barrierefreien Themenweg mit Informationstafeln, Kunstinstallationen, die Möglichkeit auch hier eine Schatzsuche mit den Kindern zu machen und einen beeindruckenden Weitblick. Falls ihr ein Picknick im Rucksack habt, finden sich hier auch viele schöne Plätze zum Pause und/oder Jause machen. Beeindruckt hat mich dieses Schild, in dem genau angegeben ist, welcher Weg für welchen Rollstuhl geeignet ist – das habe ich so zuvor noch nie gesehen. Über den Audioguide erfahrt ihr Infos zu den Hintergründen, der Verteidung und vieles mehr.

Mit dem Top Liner geht es für uns auch wieder nach unten. Aber nur bis zum Hornwerk, denn von hier aus gehen/fahren wir zur Dragonfly. – Zipline.

Der erste Dragonfly in Europa für Rollstuhlfahrer

Hoch über die Lüfte schweben und das völlig bequem im sitzen und einmalig in Europa – auch für Aktiv – Rollstuhlfahrer möglich. Diese Aktion ist der Grund, warum ich für den ganzen Ausflug den Aktivrollstuhl dabei hatte. Die Vorraussetzungen sind eine Mindestkörpergröße von 120cm und ein Körpergewicht von 30 kg. Christof und ein Team sind eingespielt und nehmen jegliche Sorge. Hier kommt ihr zu ihrer Instagramseite. Zuerst werde ich in einen Gurt geschnallt und dann vom Rollstuhl aus, nach oben gekurbelt. So hänge ich einen Moment in der Luft. In dieser Zeit wird der Rollstuhl nach unten geschickt und dort in Empfang genommen. Während das geschieht, wird meine Sitzposition optimiert und ich werde in Richtung Startrampe gedreht. Nun kann es losgehen. Am besten schaut ihr euch dazu nochmal mein Reel an.

https://www.instagram.com/p/DB37kBDNlmr/

Es ruckelt kurz und danach fliegt man sanft durch die Luft, an den Wäldern vorbei, nach unten. Gut dort angekommen, wird man wieder in den Rollstuhl gedreht, herabgelassen und danach wird der Gurt abgemacht. Junior ist nach mir geflogen und die beiden anderen sind mit dem Schrägaufzug nach unten gefahren. Dort haben wir uns dann am Parkplatz getroffen.

Nochmal alle Sicherungen überprüfen und dann kanns los gehen

Was für ein Erlebnis.

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