Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Tourismuszentrum der Tiroler Zugspitzarena entstanden.
Genieße jeden Moment
Das Leben zieht so schnell vorbei. Ruck Zuck ist wieder ein Tag vergangen. In den letzten Wochen war hier immer irgend jemand krank und ich hatte das Gefühl, ich brauche eine Auszeit. Zeit zum Kraftsammeln. Diese Auszeit haben wir uns genommen. Nur ein paar Tage. Aber das war so unsagbar wichtig.
Tiroler Zugspitzarena im Winter
Zum Winter gehört für mich irgendwie, immer auch der Schnee. Hier in der flachen Rheinebene, ist es eher Glück, wenn wir Schnee abbekommen. Ganz anderes sieht das aus, in meiner Wohlfühlheimat – der Zugspitzarena. Seit vielen, vielen Jahren bin ich hier Gast, Besucher und mache hier Freundschaftsbesuche. Mittlerweile ist es eine Art zweites zu Hause für uns alle. Auch der Herzmann und Junior fühlen sich hier sehr wohl. Schnee, gibt es hier meistens im Winter. Früher, bevor ich den Rollstuhl brauchte, habe ich mir nie so viele Gedanken darüber gemacht, wie platt gewälzt der Schnee auf dem Boden ist oder wie groß eine Gondel sein muss.
Der Rollstuhl im Schnee
Mittlerweile kann ich es mit dem Rollstuhl etwas einschätzen, ob ich hier fahren kann, wie warm ich mich einpacken muss oder ob die Steigung machbar ist. Leider denke ich immer noch ziemlich viel darüber nach und Urlaub und Auszeit ist immer mit viel Organisation und Planung verbunden. Ich sehne mich danach etwas anderes zu sehen – gleichzeitig ist ein Familienurlaub einfach auch für alle schön. Leider aber nur, wenn alle Interessen auch berücksichtigt werden. Das macht es für uns manchmal wirklich schwierig. Nicht so in der Tiroler Zugspitzarena. Klar, ich kenne mich hier aus – das macht immer einen großen Unterschied. Gleichzeitig ist es dann auch etwas einfacher, nur ein paar Tage da hinzu fahren. In diesem Winter hatten wir dann noch fabelhafte Unterstützung des Tourismusverbandes. Ein paar Highlights möchte ich euch heute und morgen vorstellen. Es wird euch viel Schnee, purer Kitsch und ganz viel Familienidylle erwarten.
Hoch auf den Berg – mit der ganzen Familie
In die Gondel gehüpft, hoch auf den Berg und dann mit Ski – oder Board wieder herunter? Bei uns etwas anders, aber ich freue mich immer über jede Gondel, in die ich mit dem Rollstuhl hinein kommen kann. Bei der Ehrwalder Almbahn ist das kein Problem.Nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Kinderwagen oder Schlitten, passen hier hervorragend hinein. So kann man sich vorher überlegen, ob man eine Einzelfahrt kaufen möchte, einen Ski – Pass oder eine Top – Snow – Card für viele Skigebiete.
Es gibt einen separaten Eingang in die Halle und dort wird man als Gast, mit Kinderwagen oder Rollstuhl, von einem Mitarbeiter abgeholt. Die gesamte Bergbahn wird angehalten und man hat alle Zeit, ebenerdig und in Ruhe in die große 8-ter Gondel einzusteigen. Mit einer kleinen Fahne außen, wird den Kollegen oben angezeigt, das man die Bergbahn anhalten muss, damit die Personen aus der Gondel aussteigen können.
So fährt man dann hinauf auf den Berg. Unter einem kreuzen Skifahrer und Ski – Tourwanderer die Wege. Auf 1500 Metern angekommen liegt inmitten der Berge, direkt gegenüber der Bergstation der Ehrwalder Almbahn, das Tiroler Haus.
Durch einen Tipp eines – in der Planung miteinbezogenen – Rollstuhlfahrers, haben wir erfahren, das wir oben auf dem Berg, noch nicht einmal durch den Schnee fahren müssen, um zum Tiroler Haus zu kommen. Einfach einem Mitarbeiter bescheidd geben und mit einem Aufzug geht es unterirdisch hinüber zur Hütte.
Das Tiroler Haus
Im Tiroler Haus erwartet einen: urige Gemütlichkeit, tiroler Freundlichkeit, Sonne pur und leckeres Essen mit traumhafter Aussicht. Es gibt dazu noch regalmäßige Abend und Sonderveranstaltungen – auch spezielle Essen, Events und eien Kinderbetreuung. Das alles haben wir aber gar nicht getestet oder in Anspruch genommen. Vielleicht beim nächsten Mal – denn ich will hier unbedingt wieder her.
Das Wetter war einfach zu schön, um drinnen zu bleiben. So sind wir auf die große Sonnentresse. Skikurse beobachten, Skifahrern zuschauen,beobachten, staunen und genießen.
Es gibt natürlich auch Rollstuhlfahrer, die Ski fahren können – auch das ist hier möglich und wir hatten gleich ein nettes Gespräch mit dem nächsten Rollstuhlfahrer.
Viele Liegen laden zum Ausruhen ein und wir genießen einfach die gemeinsame Zeit in der Höhe. Unter der Woche ist hier die Musik aus – am, Wochenende steigt die Party.
Ich habe diese Ruhe sehr genossen und konnte einfach nur … was eigentlich? – Ja, nichts tun. Nichts tun und mir die Sonne auf die Nase scheinen lassen.
Herrlich. Manchmal braucht man gar nicht mehr um zu wissen, wie glücklich man sein kann. – Genieße jeden Moment. Genau das haben wir getan. Als die Sonne hinter den Gipfeln verschwand sind auch wieder hinunter gefahren.
Pistebully fahren
Das Skigebiet der Tiroler Zugspitzarne umfasst 212 Pistenkilometer und über insgesamt 88 Liftanlagen. Der Skibetrieb am Berg in vollem Gange. Große und kleine Skifahrer, Snowboarder, Schneeschuhwanderer, Trourenläufer und noch viele mehr tummeln sich den ganzen Tag auf den Pisten. Damit sie am nächsten Tag gut präparierte Pistenverhältnisse vorfinden, kommen am Abend und in den frühen Morgenstunden die Pistenbullis zum Einsatz.
Seit 3 Jahren können 1 Erwachsener und 1 Kind hier in Lermoos – einem Ort in der Zugspitzarena – als Co – Fahrer mitfahren. Das war natürlich ein absolutes Highlight für meine zwei Jungs.Ich entspannte mich und las etwas und meine Jungs sind los. Exlusivzeit für die beiden.
Also wieder nach oben mit der Gondel und dann wurden sie vom Pistenbullyfahrer (Alex) schon in Empfang genommen. Ein paar Infos und dann hieß es einsteigen in den Pistenbully oder Monstertruck – wie Junior es nannte.
In der Garage waren vier Pistenbullys- in einen davon stiegen Junior, sein Papa und Alex. Im Pistenbully gibt es zwei einzelne Sitze – ohne eine Möglichkeit sich anzuschnallen. Dann ging die Fahrt langsam los zu einem Sammelpunkt an der Mittelstation. Dort haben alle vier Fahrer auf das GO – gewartet, das sie Pisten bereits leer sind. (Mitarbeiter der Bergbahnen sind diese zuvor mit Skiern abgefahren. Der Pistenbulli mit den Jungs, hatte eine Route abwärts.
So fuhren sie langsam und kontroliert den Berg hinab. Drinnen wackelte es ganz schön. Der Herzmann hielt Junior fest und sich selbst an einem Türgriff. Gleichzeitig stellte er seine Füße auf einen Steigbügel und versuchte sich so zu stabilisieren. Mit um die 500 PS und ca. 9 Tonnen Gewicht – und ohne echtes Lenkrad (sehr wichtig für Junior) sind sie so durch die Berge gefahren.
Natürlich mussten die Skipisten frisch präpariert werden. So sind sie mehrere Skipisten abgefahren. Auf einer Seite nach unten – dort wurde gedreht und dann ging es auf der anderen Seite den Berg wieder nach oben. Die Skipisten sind immer so breit, das zwei Pistenbullys nebeneinander fahren könnten. Gleichzeitig hat man in dieser Zeit die Möglichkeit dem Fahrer sehr viele Fragen zu stellen, oder einfach nur etwas zu quatschen.
Mit seinen neun Strahlern konnte der Pistenbully auch die Piste gut ausleuchten. Wenn ich zur Piste blickte, konnte ich auch von weit weg beobachten, wo sie gerade sind. Wusstet ihr das so ein 9 Tonnenschwerer Pistenbully niemals im Schnee einsinken kann? Am Sammelplatz endete die Fahrt für die beiden. Alex fuhr noch eine Runde weiter und parkte sein kleines Baby danach wieder in der Garage. (Wer mehr technische Details hören möchte, stellt einfach eine Frage – der Herzmann beantwortet das gerne.)
Alles in allem bleibt zu sagen: Es war ein ganz besonderes Erlebnis und pure Begeisterung bei groß und klein. Junior erzählte mir: „ Da wackelt es ganz arg darin und anschnallen kann man sich auch nicht. Aber es is sooo toll Mama, is will das gleich nochmal machen.”
So mussten wir dann natürlich auch einen kleinen Pistenbully 600 mit nach Hause nehmen. Denn das sind ja einfach die schönsten Erinnerungen – die, die zu Hause weiterleben.
Eure
Pingback: Tiroler Zugspitzarena mit dem Rollstuhl - Wheelymum
Ist das cool. Pistenbullyfahren, das wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag. Das ist ja ein Kindheitstraum. Mega, dass die zwei das machen konnten.
Das hast du wirklich sehr interessant geschrieben, Danke. Ich freue mich schon auf Teil 2.
Wow, das sieht toll aus. Da bekommt man direkt Lust auf Urlaub und Schnee.
Ich selbst sitze ja auch im Rollstuhl. Im Schnee hatte ich hier immer wieder Probleme. Aber wenn das bei dir ging, dann klappt das vielleicht auch bei uns. Winterurlaub mit Frau und Kind, das wäre wirklich einmal schön. Hast du einen Übernachtungstipp für uns?
Sonnige Grüße aus Frankfurt,
Ro
Ich wurde über Facebook auf den Beitrag aufmerksam. Danke für die tollen Eindrücke. Bestimmt wäre das auch schön für Lina. Über einen Übernachtungstippp wäre ich dankbar.
Lg Sandra mit Lina
Pingback: Mit dem Rollstuhl in der Zugspitzarena (Teil 2) - Wheelymum on tour
Pingback: Aufruf zur Blogparade: Ice, ice, baby!! - Die schönsten Ski- und Snowboarderlebnisse - WorldCalling4Me
Ich danke dir für deinen Beitrag zur Blogparade “Ice, ice, baby”. Hier der Link zum Aufruf. Lieben Gruß Manu von WorldCalling4me
http://worldcalling4me.de/aufruf-zur-blogparade-ice-ice-baby-die-schoensten-ski-und-snowboarderlebnisse
Ich habe von hinten angefangen zu lesen (Teil3).
Diese Bilder machen echt Lust auf die Gegend!
Liebe Grüße Edith
Danke für diese tollen Eindrücke. Ich mag keinen Schnee, aber das sieht wirklich schön aus.
Danke für den schönen Beitrag von einer tollen Gegend.
Den kleinen Pistenbully hat unser Räuber vor kurzem auch als Mitbringsel aus dem Skiurlaub geschenkt bekommen! Lustig, den hier wieder zu finden 😉