Die Zugspitze kennen wir alle, oder? Auf diese können wir von der deutschen Seite aus hochfahren, oder von Österreich aus. Und genau in dem Ort in Österreich von dem ihr zur Zugspitze hoch fahren könnt, gibt es noch viel mehr zu erleben. Ehrwald. Dort gibt es zwei weitere Bergbahnen und die Ehrwalder Bergbahn führt bringt euch – mit oder ohne Rollstuhl nach oben auf die Ehrwalder Alm.
Direkt gegenüber der Bergbahn liegt das Tiroler Haus auf 1500 Metern.
Ein Platz zum entspannen, beobachten, schlemmen, ausruhen und genießen.
Doch zuerst geht es für uns zur Almseerunde. Der Start ist am Tiroler Haus und so läuft man an der Ehrwalder Alm Bergabwärts nach unten. Mit dem E – Rollstuhl ging das bei mir, mit einem Aktivrollstuhl stelle ich es mir kaum möglich vor. Kurz danach findet sich die erste Spielstation für die Kinder – ein Spielplatz in Form eines Pistenbullis. Für die Begleitungen finden sich alte Gondeln und andere Sitzmöglichkeiten zum ausruhen. Danach geht es noch weiter abwärts in Richtung See. Hier lässt sich sehr gut die nächste Pause verbringen. Die Wege sind nicht befestigt und teilweise kann das etwas schwierig sein.
In der Bergbahn kann man sich aber auch Kinderwagen ausleihen, wenn es für die jüngeren Kinder doch etwas zu anspruchsvoll wäre.
Der Weg führt weiter durch die Almwiesen, bei denen hier und da Kühe auf der Weide stehen, oder man beim gehen darauf achten muss, nicht in einen Kuhflaschten zu treten. Falls das doch passieren sollte, unsere Kinder haben sich kringelig gelacht…..
Aus der Bergbahn steigen noch immer viele Menschen. Menschen mit Kindern biegen rechts ab in Richtung Almseerunde, alle anderen wollen zum Seebensee laufen. Diese Wanderung geht ca. 2 Stunden, steht auf den Schildern. Zur Alm davor 1.30 Stunden.
Wir wollen aber gar nicht mehr zu einer Alm, wir wollen auf die Sonnenterasse im Tiroler Haus. Bänke, Tische, Liegen, Sonnenschirme, es ist einfach alles da. Ein kühles Getränk gibt es in der Selbstbedienungstheke oder am Tisch vom Servicepersonal. Ich war sehr durstig und habe mir so schnell einen g`spritzen Johann bestellt, dass ich gar nicht mehr die Angebotstafel gesehen habe. Also – seid schlauer als ich und schaut zuerst nach.
Die Kinder waren schon verschwunden in Richtung Spielplatz, Fahrzeuge und Trampolin. So haben wir zuerst einmal in der Karte gestöbert und dann gemeinsam bestellt. Ein Problem tat sich auf: Wie sollen wir uns hier nur entscheiden. Also irgendwann hatten wir eine Lösung. 4 unterschiedliche Gerichte, so dass jeder einmal von allem probieren kann. So der Plan in der Theorie.
Eine Kinderportion war für das Januarwunder mehr als ausreichend. Die Käsespätzle waren ein Gedicht und ebenfalls nur als kleine Portion. Das war kein Problem, auch wenn sie nicht im Kinderessen mit aufgeführt wurden. Dann gab es noch einen Almburger und Tiroler Gröstl.
Die Zutaten sind regional und die Portionen deftig gewürzt und machten uns papp satt. Das Essen kam schnell und war super lecker. Vor allen Dingen das Gröstl. Die Jungs wollen das nun auch zu Hause essen.
Und schwuppdiwupp waren sie schon wieder weg. Gerade das Januarwunder war fast 2 Stunden bei den Fahrzeugen. Zeit für uns den Ausblick zu genießen. Die Berge zu lesen und zu bestaunen und einfach nur einmal nichts zu machen. Ok, ich musste bewusst atmen, denn diese Schönheit hat mir fast die Luft genommen.
Was wäre ein Hüttenbesuch ohne eine Mehlspeise. Wir mussten uns leider entscheiden, denn eigentlich waren wir satt. So wurde es der Apfelstrudel und ich war so froh, dass der Nachtischmagen noch ein Plätzchen gefunden hat. Ein Traum.
Ebenso wie der Blick und glücklichen und zufriedenen Kinder. Diesen Moment genießen.
Im Tiroler Haus selbst gibt es auf der Ebene der Sonnenterasse etwas versteckt auch eine Rollstuhltaugliche Toilette. Versteckt aus dem Grund, weil sie direkt an das Selbstbedienungsrestaurant angeschlossen ist und den Sommer über geschlossen hat. Die Mitarbeiter helfen aber gerne und es sind auch alle Türen offen, so dass man ohne Hilfe auf die Toilette kann.
Ein paar Sätze weiter vorne, habe ich geschrieben, es war wie im Traum. Dieser Traum verwandelte sich dann zum Alptraum als wir sagten, dass wir gehen. Denn das Januarwunder hat alles zusammen geschrien, weil er schlichtweg noch bleiben und noch nicht wieder den Berg hinabfahren wollte. Es gab noch so viel zu entdecken und überhaupt, hat er an einem anderen Tisch und ganz leckeres Essen gesehen, das er unbedingt probieren muss…. usw.
Ich kann ihn ja verstehen. Nachdem wir im Winter schon hier oben waren, kann ich nur sagen, es lohnt sich auf für den Sommer. Ich kann nur vermuten, dass der Frühling und der Herbst hier keine Ausnahme machen.
Die Preise für die Bergbahn findet ihr hier. Für eine rollstuhlfahrende Person + Begleitung kostet die Berg – und Talfahrt jeweils 16,50€.