Kommt mit, wir unternehmen einen Ausflug und verbringen einen Tag im Bärenpark im Schwarzwald genauer gesagt in Bad Rippolsau – Schappbach gibt es einen Alternativen Wolf – und Bärenpark. Was genau das bedeutet?
Dazu erzähle ich später mehr.
Zuerst möchte ich erzählen, dass man diesen Park auch mit dem Rollstuhl besuchen kann. Einige Wege sind jedoch ziemlich steil und so bietet es sich gerade für Aktiv – Rollstuhlfahrer an, das Bärenmobil zu mieten.
Wir waren relativ spontan dort, da war es ausgebucht. Also falls ihr etwas besser in der Planung und Vorbereitung seid, bucht es gerade vorher und nutzt dann auch gleich die Gesprächen mit den Bärarbeitern, die das Mobil fahren. Das lohnt sich auf jeden Fall und ich kann jetzt schon vorweg nehmen, dass ich wiederkommen werde.
Die Parkplätze für Rollstuhlfahrer sind direkt vor dem Eingang, hier dürft ihr durch den Parkplatz fahren und die erste Steigung hochfahren. Oben findet man den Eingang und die Parkplätze.
Ein Rundweg führt euch durch die Anlage. Für Rollstuhlfahrer ist die erste Steigung vielleicht zu hoch, aus diesem Grund dürfen wir auch bis zur Blockhütte gehen und dort den Weg hochfahren. Für meinen E – Rollstuhl war das gut machbar.
Der ca. 2 km lange Rundweg beginnt beim Rückzugsort für Luchse. Diesen haben sie auch sehr gut genutzt, denn wir haben keinen Luchs gesehen. In den Rückzugsorten ist es so, dass die Tiere sich hier nicht nur verstecken und ausruhen können, sondern es sind auch Bereich in die die Bären nicht hinkommen.
Kurz darauf bleiben wir lange stehen. An Seilen sind Infotafeln angebracht. Diese erklären wer hier wohnt, und warum die Tiere hier sind. Jedes Tier hat einen Namen und eine leidvolle Geschichte. Ein Zwillingsbärenpaar wurde zum Beispiel als Baby von ihrer Mama getrennt, damit sie am Strand als Selfiebären für Touristen zu Fotozwecken missbraucht werden konnten. Auch Jurka lebt im Park, sie ist die Mama von Bruno, der 2006 in Bayern erschossen wurde. Sie wurde von Menschen angefüttert und verlor dadurch ihre natürliche Scheu vor den Menschen.
Insgesamt 8 Bären leben auf dem riesigen Gelände, aus Wald, Wasser, Sträuchern, Baumstämmen, Bärenhöhlen und vielem mehr. Jeder Bär hat seine ganz eigene traurige Geschichte. Hier könnt ihr etwas über den Bärenmissbrauch nachlesen.
Die Wölfin Gaia, weiß gar nicht wer sie ist. Denn sie wurde lange Zeit als Haustier und dadurch als Hund gehalten. Hier weißen Hinweisschilder darauf hin, dass man keinen aktiven Kontakt zu ihr suchen soll, damit sie sich resozialisieren kann.
Es gibt noch vier weitere Wölfe, die sich genauso gut versteckt haben wie die beiden Luchse. Das war ein ganz eigenartiges Gefühl. So viel Wald und Freiheit auf über 100.000 Quadratmetern und wir laufen außen herum, machen Pausen auf Bänken oder den Aussichtsplattformen: warten beobachten und staunen, wenn wir meinen etwas zu hören oder dann doch einen Bären sehen.
Bei unserer Wanderung haben wir einige Bären gesehen, aber keine anderen Tiere. Doch wir bekamen gesagt, dass manchmal die Tiere uns Menschen beobachten und sich verstecken oder einen überraschen.
Es lohnt sich auf jeden Fall ein Fernglas mitzunehmen und etwas zu trinken. So kann man immer wieder eine Pause machen, sich hinsetzten und vielleicht auch leise sein und nur beobachten.
Wir durften einen kleinen Bären sehen, der auf Futtersuche war, ein Bär, welcher an einem Stein schleckte und sich ausruhte. Einer der zuerst trank, um sich dann doch ein kleines Bad zu gönnen und einen der sich am Baum kratzte, um danach in den Wald zu verschwinden.
Nebenbei haben wir allerlei Infos erfahren, zum Beispiel, dass ein Bär ca. 50 kg pro Tag frisst und 80% davon vegetarische Anteile sind. Auch dass Frischfleisch allgemein nicht sonderlich beliebt ist und die frisches Fleisch eher in die Sonne ziehen um es dort ein paar Stunden liegen zu lassen.
Bären sind keine Jäger, außer den Eisbären und sollte dir mal ein Bär in freier Wildbahn über den Weg laufen, sollte man sich am besten flach auf den Boden legen und nichts tun. Ja, das sagt sich so einfach, aber die Wahrscheinlichkeit ist ja auch eher gering.
Schockiert hat mich, dass der Bärenpark komplett auf Eintrittsgelder und Spenden angewiesen ist, da es keinerlei staatliche Förderung, wie das z.B. bei Zoos der Fall ist, gibt.
Aber es gibt noch mehr: Es gibt extra Fotofenster, so dass man in eine Kulisse hinein fotografieren kann, wie in der Wildnis. Viele Infostationen zu den Halteformen der Tiere.
Einen Forscherpfad für die Kinder, und einen wunderschönen Naturspielplatz.
Außerdem lecker Essen und Trinken (leider nicht glutenfrei, so dass wir uns auf ein Bauernhofeis beschränkt hatten). Und Grillplätze. Es gibt verschiedene Führungen für 1 Person – 20 Personen, extra Kinderführungen oder die Nacht der glühenden Augen. Hier findet ihre eine Auflistung der Möglichkeiten.
Für mich ist klar, dass war nicht unser letzter Besuch dort. Gerne kommen wir wieder und vielleicht haben wir Glück und können dann vielleicht auch einmal einen Wolf sehen.